Die tägliche, gründliche Fußinspektion gehört in Ihre Alltags-Routine wie das Zähneputzen. Spezielle Spiegel mit „verlängertem Arm“helfen Ihnen dabei! Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie den Zehenzwischenräumen, Nägeln und Fußsohlen schenken. Liegen Eintrübungen der Nagelplatte bzw. Rötungen, Schuppung oder Bläschenbildung der Haut vor? Das könnte auf Fußpilz hinweisen.
Wichtig: Auch auf kleinste Druckstellen, Risse, Schrunden, Blasen, Verhornungen (Hornhaut bis hin zum Hühnerauge) und/oder Veränderung der Nagelhaut achten, weil sich selbst minimal erscheinende Läsionen oder auch „eingewachsene Nägel“ zu ernsthaften Komplikationen„auswachsen“ können. Wenn Sie Auffälligkeiten bemerken, suchen Sie bitte einen Arzt auf.
Bei einer diabetischen Neuropathie werden Fußprobleme oft lange nicht erkannt, weil aufgrund dieser Nervenstörung häufig die Sensibilität der Füße nachlässt und die Schmerzwahrnehmung gestört ist.
Ihr Arzt sollte mindestens einmal pro Jahr die Nervenfunktion in den Füßen überprüfen. Mit einfachen, schmerzlosen Untersuchungen testet er dabei die Sensibilität der Füße: Das Vibrationsempfinden als Maß der Neuropathie-Schwere wird mittels einer speziellen neurologischen Stimmgabel untersucht. Außerdem testet der Arzt das Berührungs- und das Temperaturempfinden mit einfachen Hilfsmitteln.
Testen auch Sie regelmäßig die Sensibilität Ihrer Füße: Nehmen Sie leichte Berührungen wahr? Spüren Sie die Kälte, wenn Sie Ihren Fuß mit einem Metallgegenstand berühren?
Die Füße von Diabetiker sind in der Regel eher trocken, die Schweißsekretion ist herabgesetzt. Das tägliche Fußbad –eventuell unter Zugabe von zwei Tropfen belebendem Rosmarin- oder Lavendelöl und der Einsatz einer milden, rückfettenden seife bzw. Waschlotion – tut ihnen ausgesprochen gut. Etwa drei Minuten für ein Fußbad sind optimal, ansonsten weicht die empfindliche Haut zu sehr auf.
Aber, Vorsicht: Die Wassertemperatur sollte maximal 35 Grad Celsius betragen, wobei zur Prüfung ein Thermometer oder zur Not auch der Ellenbogen benutzt wird.
Waschen Sie die Füße mit den Händen oder einem wichen Waschlappen. Trocknen Sie anschließend Füße und Zehenzwischenräume gründlich mit einem weichen Handtuch ab.
Die Temperatur nie mit den Füßen prüfen: Es besteht die Gefahr, dass zu heißes Wasser aufgrund der Neuropathie und der damit verbundenen Störung der Temperaturempfindung nicht bemerkt wird.
Nach einem Fußbad ist für die Füße die beste Zeit, noch feuchte Hornhaut, unter der sich Infektionen ausbreiten können, sachte abzurubbeln. Dazu eignet sich ein Bimsstein mit seiner schwammartigen Porenstruktur. Tabu sind wegen der Verletzungsgefahr Hornhautfeilen aus Metall und Hornhauthobel.
Achten Sie darauf, dass der Bimsstein trotz feuchter Haut nicht zu nass wird, denn dann lässt seine Wirkung nach. Pflegen Sie die behandelte Haut mit der speziellen Fuß-Pflege-Cremes (Tipp 5), bei trockenen und rauen Füßen.
Die regelmäßige, schonende Fußpflege ist bei Diabetikern ein „Muss“, nach dem täglichen Fußbad bzw. der schonenden (!) Hornhautentfernung ist hierfür die beste Zeit.
Die beim Diabetiker aufgrund einer verminderten Schweiß- und Talgdrüsenaktivität in der Regel trockene und rissige Haut sollte nach dem Waschen wie auch abends vor dem Schlafengehen speziell versorgt werden.
Vorsicht ist dabei vor reinen Fettsalben geboten, die – in bester Absicht auf die trockene Haut aufgetragen– einen Wärmestau verursachen und damit die Entwicklung eine„diabetischen Fußes“ sogar fördern können.
Idealerweise verwendet man die spezielle Fuß-Pflege-Creme. Zur Pflege trockener und rauer Füße bestens geeignet, trägt Sie wesentlich dazu bei, die empfindliche Fußhaut glatt und geschmeidig zu halten.
Halten Sie Scheren, Nagelknipser oder auch gängige Nagelfeilen aufgrund der Verletzungsgefahr von Ihren Füßen fern. Auch etwa Hühneraugenpflaster oder entsprechende ätzende Tinkturen haben hier nichts zu suchen. Statt Sie zu schneiden, können die Fußnägel mit einer Sandpapierfeile oder einer abgerundeten Diamantfeilen gefeilt werden – jedoch nie zu kurz feilen! Dabei werden sie lediglich in den Ecken leicht abgerundet, um ein Einwachsen der Nägel zu verhindern.
Grundsätzlich gilt: Spitze oder scharfe Gegenstände sind für die Füße von Diabetikern tabu. Für eingewachsene Fußnägel oder Hühneraugen ist nur der Fachmann – Podologe oder Arzt – zuständig!
Barfußlaufen tut den Füßen eigentlich sehr gut. Diabetiker sollten darauf aber lieber verzichten, selbst in der eigenen Wohnung. Der Grund: Diabetische Neuropathien gefährden die Füße. Diese Nervenstörungen setzen die Fähigkeit herab, Druck, Hitze bzw. Kälte oder Schmerzen und damit wichtige Warnsignale angemessen wahrzunehmen. Das bringt die Gefahr, sich Splitter einzulaufen, die Zehen anzustoßen oder sich auf andere Art zu verletzen, ohne er zu bemerken.
Im Sommerurlaub am heißen Sandstrand besteht für Barfußgeher die Gefahr, sich unbemerkt zu verbrennen – daher immer Badeschuhe tragen.
In diesem Zusammenhang muss der Diabetiker auch vor zu heißen Wärmflaschen oder Heizkissen gewarnt werden, auch hier kommt es wieder zu Verletzungen. Gerade Diabetiker mit Neuropathien klagen ja aufgrund des gestörten bzw. fehlenden Kälte-/Wärmeempfindens häufig über vermeintlich kalte Füße, obwohl die Haut sich tatsächlich warm anfühlt.
„Kalten Füßen“ lässt sich auch auf dem Sofa bzw. im Bett durch das Tragen geeigneter Strümpfe bzw. „Bettsocken“ abhelfen. Dabei Diabetiker Socken aus weicher Baumwolle und ohne drückende Nähte bevorzugen.
Sanfte Fußmassagen, zum Beispiel unter Einsatz eines Fußrollers, sind gerade auch nach dem täglichen Fußbad angenehm, entspannend und belebend. Das trifft auch für die tägliche Fußgymnastik zu, die die Durchblutung und Beweglichkeit der Füße verbessert und Fehlbelastungen vermeiden hilft. Wer jeden Tag fünf bis zehn Minuten lang trainiert, tut viel für die Gesundheit seiner Füße.
Hierfür geeignete Übungen lassen sich ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren. So lassen Sie sich beispielsweise leicht abends auf der Couch beim Fernsehen durchführen.
Diese Übungen sind für Diabetiker empfehlenswert:
Die Zehen abwechselnd strecken und anziehen.
Die Fußgelenke im Wechsel nach rechts und links rollen
Zeitungspapier mit den Zehen aufheben.
Beim Sitzen abwechselnd Vorfüße und Fersen anheben.
Richtiges Schuhwerk trägt zum Wohle der Füße von Diabetikern wesentlich bei. Den Schuhkauf am besten nachmittags oder abends einplanen, da die Füße dann dicker sind und besser beurteilt werden kann, ob die Schuhe wirklich passen. Besondere Vorsicht ist geboten bei einer diabetischen Nervenschädigung, da der Druck zu enger Schuhe nicht bzw. nur unzureichend gespürt wird. Weiches Oberleder, genügend weiter Spann, Verzicht auf störende Innennähte und guter Fersenhalt sind wichtig. Weitere Empfehlung: Eine dicke, stoßdämpfende Sohle, keine hohen Absätze! Selbst „Gesundheitsschuhe“ können ihre Tücken haben, indem vorgefertigte Fußbettungen mit Relief oder Noppen zu Druckstellen, Blasen und Geschwüren führen.
Auch beim Erwerb von Wander-, Turn- und Badeschuhen ist eine Beratung im Spezialgeschäft durch einen diabetologisch geschulten Orthopädie-Techniker-Meister bzw. Orthopädie-Schuhmacher anzuraten. Diese Fachkräfte informieren Sie auch hinsichtlich einer Kostenerstattung durch die Kassen.
Empfindungsstörungen in Füßen und auch in Händen sind häufig ein Zeichen dafür, dass die Nerven und Gefäße bereits geschädigt sind.
Die Nerven leiden zum einen unter einem erhöhten Blutzucker, aber auch unter einem Mangel an Vitamin B1. Da Diabetiker das wichtige Vitamin B1 vermehrt über die Nieren ausscheiden, sind sie häufig von einem Mangel betroffen, der Nerven- und Gefäßschäden fördert.
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